In der Mühlenstraße in direkter Nähe zum Café Lauterbach entdecken Passant*innen seit kurzem Motive der Sorbischen/Wendischen Kultur. Dabei muss allerdings der Blick nach oben gerichtet werden.
Gemeinsam mit dem Wendischen Museum hat sich das Citymanagement Cottbus/Chóśebuz Gedanken gemacht, Themen der Sorbischen/Wendischen Kultur stärker im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Mit der Neugestaltung der vorhandenen Überspanner wurden nun zwei Fotos auf Planen gedruckt und horizontal angebracht. Bei Tageslicht wirken die Motive dezent, umrahmt vom dunklen Nachthimmel zogen sie, beispielsweise bei der Cottbuser Walzernacht, die Blicke der Besucher*innen auf sich und wurden selbst zum Fotomotiv.
Auf einem Foto sind zwei Frauen in Sorbischer Tracht zu sehen. Das Motiv wurde im Atelier M. Meissner am Schlosskirchpatz 1 aufgenommen und ist über 100 Jahre alt. Der Cottbuser Fotograf Bernd Choritz hat ein weiteres Foto zur Verfügung gestellt, welches ein Pärchen beim Kokot in Dissen zeigt. Unter strahlend blauem Himmel küsst eine junge Frau in Tracht ihren Liebsten, welcher auf dem Pferd sitzt.
„Kokot“ (sorbisch) bedeutet Hahn. Bei den Sommerbräuchen der Sorben/Wenden werden ihm Kräfte zugesprochen die Ernte zu beeinflussen. Früher glaubte man an Geister der Fruchtbarkeit und Vegetation in der Gestalt eines Tieres.
Weitere, mit bunten Lampions sowie farbigen Bändern, gestaltete Überspanner schmücken die Sprem, die Schlosskirchstraße sowie die Burgstraße.
Gefördert wurde das Projekt über das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) und die Stadt Cottbus/Chóśebuz.